Habe gerade in der digitalen TAZ gelesen, dass ein Analyseinstitut aus Tübingen im Auftrag des Magazins Der Feinschmecker herausfand, dass in drei von elf Proben Arzneimittelrückstände im Trinkwasser gefunden wurden. In Dortmund, Essen und Berlin wurden Spuren von Röntgenkontrastmitteln und Medikamenten gegen Epilepsie entdeckt. Das Trinkwasser eines Essener Geschäftes enthielt pro Liter 718 Nanogramm Röntgenkontrastmittel, sieben mal mehr als der „Orientierungswert“ von 100 Nanogramm/Liter. Die allgemeine Problematik ist natürlich nicht neu. Ich habe mal inoffiziell bei zwei Experten nachgefragt und dabei folgendes herausgefunden: Arzneimittelreste werden heute durch die Müllverbrennung vernichtet, bis vor ein paar Jahren wurden sie wie Hausmüll auf der Deponie entsorgt. Die meisten Mittel gelten als unkritisch. Offenbar können bestimmte Stoffe, wie Röntgenkontrastmittel, durch die gängigen Systeme wie Uferfiltration und Aktivkohle nicht abgeschieden werden. Problematisch sind Reste von Zytostatica, die nicht nur Tumore bekämpfen sondern auch solche auslösen können, sie werden, wie Kontrastmittel und andere Medikamente auch, über Fäkalien ins Abwasser geleitet und können auch kaum ausgefiltert werden. Insgesamt gelten die festgestellten höheren Werte aber nicht als bedenklich. Gefährlicher Restmüll wie er zum Beispiel in Zahnarztpraxen entsteht, wird durch seperate Amalganabscheider gesammelt und als Sondermüll entsorgt.