Textverwurstungen von Wiglaf Droste und Vincent Klink

Wurst von Droste und KlinkDie Onlineausgabe des Berliner Tagesspiegels veröffentlichte heute amüsante Auszüge aus dem Buch Wurst, eine Gemeinschaftsproduktion von Satiriker Wiglaf Droste und Spitzenkoch Vincent Klink. Schon seit Jahren arbeiten die beiden literarisch zusammen und sorgen mit ihren Heften „Häuptling Eigener Herd„, die als Textsammlungen etwa vierteljährlich erscheinen, in einem treuen wie genussfreudigen  Leserkreis für Entzückung. Vincent Klink erinnert sich in Wurst an blutige, aber beseelte Schlachttage und gibt einige seiner besten Wurstrezepte preis. Und Wiglaf Droste, der »Tom Waits der satirischen Schnappschüsse« (Galore) versucht sich tapfer an der heroischen Aufgabe, die Welt als Wurst zu erklären. Illustriert ist das Buch von Nikolaus Heidelbach.
Kleines Lese-Amuse gefällig? … Er war vom alten Handwerkerschlag, der sich noch beim Tier fürs Töten entschuldigte und uns von allerlei Aberglauben berichtete, so dass sein Vater den Schweinen vor dem Abstechen ein Tuch um die Augen band und sich bekreuzigte. Auch berichtete er, dass das Tier kein Mitleid spüren dürfe, sonst gäbe es zu wenig Blut. Hartleibige Vegetarier bezeichnen das als Mord. Davon wusste man damals noch nichts. Es waren noch die Zeiten ungehemmter und dankbarer Fleischeslust …. mehr

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