Pimp my Zahnstocher: Care-Pakete zur Modenschau

ZahnstocherIch blättere gerade in der Brigitte. Schon klar, jetzt oute ich mich natürlich als Leser von Frauenzeitschriften, denn wenn ich schreiben würde, dass die Zeitung meiner Freundin gehört, würde das ohnhin jeder für eine billige Ausrede halten. Aber ich schweife ab. Es geht um Brigitte. Das Heft ist – nach meiner unmaßgeblichen Meinung als Mann – im Grunde ganz gut gemacht. Es ist jedenfalls immer mit Themen durchzogen, die auch mich interessieren. Kulinarische, zum Beispiel. Leider sind auch oft Diätprogramme drin, und das geht mir auf den Sender. Will das mit dem Diätenwahn denn überhaupt kein Ende mehr nehmen? Oder heißt es „Diätwahn“? Hilfe, Zwiebelfisch! Egal. Wenn ich im Diätplan jedenfalls lese, dass ich morgens eine als Spanisches Frühstück bezeichnete Ahnung von Nahrungsmitteln zu mir nehmen soll, mit 150 g Frischkäse, 1 Teelöffel Rapsöl, 1 Esslöffel Erdnusslocken, pardon Erdmandelflocken (hab‘ mich erst irgendwie verlesen), dazu eine Saftorange (watt datt denn?), einen Pfirsich und 50 Gramm Brombeeren, ja dann frage ich mich, wie jemand mit so wenig Essen aus dem Quark oder von mir aus dem Frischkäse kommen soll. Ich schaffe das auf jeden Fall nicht.
Aber was so ein richtiges Klappermodel ist, das isst höchstens die Hälfte von dem, was im Spanischen Frühstück empfohlen wird. Am Tag, versteht sich. Und so sehe ich, angesichts der Diskussion um das Magermodelverbot zum Auftakt der Madrider Modewoche, die Notwendigkeit, eine neue Protestform gegen den Schlankheitswahn einzuleiten und möchte einen Aufruf starten: Schickt Care-Pakete zu den großen internationalen Modenschauen, schmiert Butterbrote, backt Plätzchen und Kuchen, und adressiert sie an die Zahnstocher auf den Laufstegen der Modewelt!

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