Entdeckte gerade bei GOURMETRICS den Hinweis auf eine Sendung im MDR (auch als Podcast zu sehen) mit dem Allgäuer Sternekoch Christian Henze, der mit ein paar Tricks aus der Molekularküche aufwartet. Die Anmoderation des Beitrags im MDR machte mir allerdings wieder mal klar, wie groß die Missverständnisse in Sachen Molekularküche noch sind. Immer wieder, so auch hier, wird von einem Trend gesprochen. Aber diesen Ansatz halte ich für falsch. Die Molekularküche ist nicht vergleichbar mit einem Trend wie es die Euro-Asiatische Küche oder Fusion Food war, weil es in vielerlei Hinsicht um ein grundsätzlich neues Verständnis von Küche geht, eine Küche, die endlich eine wissenschaftliche Basis bekommt, darüber auch neue Techniken vermittelt und so eine absolute Nachhaltigkeit erzeugt. Wesenszug eines Trends ist ja, dass er eine Modetendenz ist, die selbst in starker Ausprägung (Megatrend) letzten Endes vorübergehend, also nicht nachhaltig ist. Wer als Koch einmal die vielen aus der Molekularküche gewonnenen Erkenntnisse genutzt hat, wird sie nicht irgendwann wieder komplett abschütteln und sagen „so jetzt koche ich mal wieder nach einem neuen Trend, zum Teufel mit den Erkenntnissen.“ Okay, ich schränke mal ein, dass es vermutlich auch diese Leute geben wird. Aber wichtig sein, werden sie nicht.