Heute morgen machte ich auf dem Bochumer Wochenmarkt am Hauptbahnhof eine kuriose Entdeckung: nein, keine Sozialdemokraten, die sich auf dem Weg zum SPD-Landesparteitag verirrt hatten oder vorher kurz noch Kraft tanken wollten – ich entdeckte Rosenkohl am Strunk. Nun mag das in anderen Gegenden als dem Ruhrgebiet ja durchaus üblich sein, ich aber war so überrascht, dass ich meinen Gemüseplan fürs Wochenende kurzerhand umstrickte und eben einen solchen Strunk kaufte. Nachmittags war ich dann Joggen oder sollte ich es besser Hindersnislauf nennen? Sollte ich. Überall sägten private und öffentlich bedienstete Baumpathologen Äste und Stämme in Stücke, über die ich springen musste, Extremitäten von Bäumen, denen der Orkan „Kyrill“ das Licht ausgeblasen hatte. Ein Höllenlärm war das. Der 20.1.2007 wird als Tag der Motorsäge in die Geschichte eingehen.
Als ich dann später das Abendessen vorbereitete und nach dem Pflücken der Rosenkohlknubbel den Strunk zerschneiden wollte, wünschte ich mir …. richtig, eine Motorsäge. Hammerhartes Teil dieser Rosenkohlstrunk. Mit dem schärfsten Global-Messer aus unserem Bestand klappte es dann aber doch noch unplugged. Ach ja, der Rosenkohl schmeckte prima, deutlich milder und weniger „kohlig“ als der, den ich sonst bekomme. Ich hab‘ ihn karamellisiert und mit geröstetem Sesam serviert. Dazu gab’s in Ingwersahne pochierten Lachs (Inspirationen aus dem Finger Food Buch von Heiko Antoniewicz, nur anders umgesetzt, ich muss halt meine bescheidenen Fähigkeiten berücksichtigen) und ein leichtes Kartoffelpüree.