Baghdad gegen Backwahn

BaghdadNeulich entrüstete ich mich ja über die schlimme Backwahnisierung. Weil überall neue Backwarenläden eröffnen, die als Vollverpflegungsstätten etabliert werden sollen. Eine Entwicklung, durch die das kulinarische Angebot hierzulande weiter veröden wird, denke ich. Aber es gibt Hoffnung. Zumindest für BO-City, denn auf den netten Hinweis eines Bekannten hin (danke Olli!), entdeckte ich einen kleinen irakischen Imbiss am Südring 24, wo es täglich zwischen 11 und 23 Uhr passable Falafel und Schawarma zu futtern gibt. Und das wahrlich barmherzig kalkuliert. 1,50 Euro für eine Falafeltasche oder 3,50 für einen Etris Teller – da gibt’s keinen Grund zu meckern. Und zur Begrüßung bekommt jeder Gast einen heißen Gewürztee, der nach Zimt und Kardamom duftet.
Das Ambiente ist allerdings nur was für Hartgesottene: Rot-weiße Holzpaneele unter der Decke, die wiederum übersät ist mit Lampenfassungen, in denen Stromsparbirnen stecken. Dazu kommen der weiß-graue Kachelfußboden, die Tische aus Schmiedeeisen mit Mosaikplatten, um die alte Kneipenestühle aus der Abteilung Eiche rustikal gruppiert sind. Wer das nicht cool findet und ein solches optisches Inferno überhaupt nicht aushält, muss halt was zum Mitnehmen bestellen.

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