Wie The Scepticalchymist berichtet, hat Harold McGee eine neue Diskussion angestoßen, bei der es um den Begriff „Molekulare Gastronomie“ geht. Er wird mit der Auffassung zitiert, dass der Begriff – der angeblich im Rahmen eines Workshops in Sizilien Anfang der 90er Jahre geprägt worden sein soll – unscharf sei. Denn in diesem Workshop sei es um chemische Zusammenhänge in der traditionellen Küche gegangen, was nun mal nichts mit dem zu tun habe, was die „New Daring Cooks“, wie er sie nennt, machten: „Diese Köche schauen nicht in Moleküle. Sie kochen mit Ingredienzen. Sie sind Künstler, keine Chemiker.“
McGee spricht mir aus der Seele, Begriffe wie „Molekularküche“ oder „Molekulare Gastronomie“ sind nicht nur unscharf, sie törnen ab und vermitteln den völlig falschen Eindruck, dass hier mit Hilfe der Chemie dubiose Sachen gemacht werden. Aber im Moment bediene ich mich auch dieser Begriffe, weil einfach nichts besseres da ist. Wenn ich McGees Idee mal fortführe, wäre die Bezeichnung „New Daring Cuisine“ ganz passend. Würde man das aber mit „Neue Kühne Küche“ ins Deutsche übersetzen, klänge es irgendwie so, als hätte die Firma Kühne die Hand im Spiel und es ginge um Senf und Gewürzgurken aus dem Glas. Doof. Vielleicht „Neue Verwegene Küche“? Mal sehen. Werde mit Harold bei Gelegenheit mal darüber sprechen. Vielleicht können wir uns ja auf einen Begriff einigen oder einen auswürfeln.