Fast Food Nation – Boykottieren Kinos kritischen Film?

Die Wahrheit ist schwer zu schlucken lautet der Untertitel zum Film Fast Food Nation, der gestern in den deutschen Kinos anlief. Auf der Theke des Klosterberghofs, wo ich heute Salat und Eier einkaufte, lagen Flyer zum Film, die von Bioland gedruckt worden waren. Wie schwer die Wahrheit zu schlucken ist, merkte ich schon daran, dass ich im gesamten PLZ-Bereich 4 nur ein Kino fand (und zwar das Bambi in Düsseldorf), das den Film zeigt. Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg – überall Fehlanzeige. Kein Wunder, dass der Film fast nirgendwo zu sehen ist, denn wovon leben die Kinos zu einem nicht unerheblichen Teil? Richtig, vom Verkauf von Fast- und Junk Food. Da braucht man kein großer Verschwörungstheoretiker zu sein, um einen entsprechenden Zusammenhang zu vermuten. Der Film mit Starbesetzung (Bruce Willis, Ethan Hawke, Patricia Arquette, Avril Lavigne u.v.a.) erzählt auf der Basis des gleichnamigen Sachbuchbestsellers von Eric Schlosser die Geschichte des Marketingchefs einer Fast-Food-Kette, der feststellt, dass mit Kolibakterien verseuchtes Fleisch in die bestverkauften Burger seiner Kette gelangt ist und spürt den Ursachen nach. Prima Kinoprogramm – nicht nur für Schulklassen, denke ich. Auf der Website zum Film sind in der Rubrik Fast Food Facts auch zahlreiche Videos zum Thema zu sehen, unter anderem mit Beiträgen von stern-Redakteur Bert Gamerschlag, Fernsehköchin Sarah Wiener und der ehemaligen Verbraucherministerin Renate Künast. Sollte der Film irgendwann einmal in einem der zig Ruhrgebietskinos laufen, werde ich ihn mir sicher anschauen.

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