Drastische Milchpreiserhöhung: Nur Abzocke oder was?

Der Aufschrei war wieder einmal groß als gestern publik wurde, dass die Preise für Milch und Quark noch einmal um bis zu 53 Prozent steigen sollen. Bereits vor vier Wochen hatte es eine Erhöhung um rund 10 Prozent gegeben.
Sollen mit der erneuten Erhöhung nun tatsächlich Fantasiepreise am Markt durchgesetzt werden, oder was ist der Grund für diese Entwicklung? Ich habe mal eine verlässliche Quelle aus der Milchindustrie angezapft, die logischer Weise noch einen andere Betrachtungswinkel ins Spiel bringt und argumentiert, dass im Grunde schon der Umstand, dass ein Liter Mineralwasser teurer ist als ein Liter Milch aussagekräftig genug sei. Großhandel und Discounter wie Aldi, Lidl, Plus und Co. hätten in den letzten Jahren so extrem auf die Preise gedrückt, dass die Margen immer geringer geworden seien. Wenn jetzt bei auslaufenden Lieferverträgen Preiserhöhungen durchgesetzt werden, sei das nur eine logische Folge des jahrelangen Dumpings. Auf Spiegel Online wird Immanuel Bayrakcioglu, Geschäftsführer der Alstermarkt OHG in Hamburg mit den Worten zitiert: „Das ist Abzocke. Der Bauer bekommt ein paar Cent pro Liter, den Rest schlägt die Industrie drauf.“ Ich traue dieser Sündenbocknummer allerdings nicht und bin fast sicher, dass der Handel die Gelegenheit nutzen wird, um noch ein paar Cent extra zu verdienen.
Übrigens: In meinem Hollandurlaub vor sechs Wochen, also noch vor der letzten Preiserhöhung hierzulande, kostete der Liter Milch im Supermarkt etwa 25-30 Prozent mehr als in Deutschland.

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