In der New York Times von gestern gibt es einen beeindruckenden Beitrag von Harold McGee, der die Unterschiede von Produkten aus ökologischer (McGee spricht allerdings genau genommen von organic production) und herkömmlicher Landwirtschaft aufzeigt. Hauptdarsteller der von ihm besprochenen, völlig neutralen Versuchsreihe: 40 Schweizer Ratten.
Die Ratten verkosteten Bisquits aus unterschiedlich angebautem Weizen, und sie bevorzugten eindeutig den aus unbehandeltem Anbau. Menschen sind – das untermauern Vergleichsversuche – oft nicht in der Lage, ähnlich klar zu unterscheiden. Die höheren Anteile gesundheitsfördender Bestandteile wie Antoxidantien und Sekundäre Pflanzenstoffe veranlassen die Ratten offenbar, den mit chemischen Substanzen gegen Pilz- und Insektenbefall malträtierten Weizen zu meiden. Und das liegt, wenn ich Harold richtig interpretiere, wiederum am Aroma, das beim unbehandelten Weizen attraktiver sein dürfte als beim geimpften. Wenn Weizen Insekten abhalten und Pilzbefall verhindern soll, muss er halt mit unattraktiv wirkenden Stoffen behandelt sein. Offenbar liegt diese Unattraktivität aber unterhalb der Aromareizschwelle des Menschen.
Vielleicht sollten wir uns künftig eine Hausratte halten, die unser Essen vorkostet. Oder wir nehmen die Ratte gleich mit in den Gemüseladen und lassen sie da probieren.