Kocharena folgt auf born to cook (I)

Nach der eher dürftigen Quotenausbeute für die ersten sechs Folgen von Mälzers born to cook, versucht es VOX nun mit einer neuen Reihe, die den gespenstischen Titel Die Kocharena trägt. Hat die Programmdirektion denn nicht mitbekommen, dass sogar Fußball lediglich seelenloser geworden ist, seit er in Arenen gespielt wird, aber keinesfalls besser oder gar aufregender? In der Münchener Allianz-Arena sehen wir UEFA-Cup statt Champions-League, die Veltins-Arena hat Schalke noch immer nicht zu meisterreifen Leistungen animiert, die LTU-Arena in Düsseldorf ist Schauplatz für Drittligafußball, und die Liste ließe sich umfänglich fortsetzen. Jetzt also auch das Kochen in Arenen zu verlegen, ist wirklich noch eine Nummer irrsinniger.
Aber genau das macht VOX. Und ausgerechnet der ehemalige Fußballmanager Reiner Calmund, der sich eher den Ruf eines Vielfraßes, denn eines Gourmets erarbeitet hat, soll als Mitglied einer dreiköpfigen Jury bewerten, ob die Sieger des „Perfekten Dinners“ oder ihre direkten Gegner, nämlich Köche aus der deutschen Spitzengastronomie, besseres Essen auftischen.
Weil ich dem Kochen auf der Mattscheibe durchaus eine Reihe positiver Aspekte abgewinnen kann, habe ich ja schon reichlich Schelte von Hardcore-Gourmets einstecken müssen. Gleichwohl muss ich feststellen, dass born to cook ein Fehlgriff war (wie ich übrigens schon vor vielen Wochen schrieb) und auch diese – auf fette 185 Minuten angesetzte arena-Nummer – wird, das befürchte ich, nicht sonderlich lecker sein. Hier droht eine drastische Unterschreitung des Kochschwellenwertes. Der einzige, der so ein Spektakel in Deutschland derzeit wagen könnte, wäre Stefan Raab. Und Raab ist auch der einzige, der mich zwecks Realisierung eines neuen Kochshow-Formats gerne anrufen darf.

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