Champagner von Chartogne-Taillet für Umme?

Mir ist in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen, dass gelegentlich mit Weinkisten voll gestapelte Paletten irgendwo herren- und damenlos auf der Straße herumstehen. Zugegeben, nicht ganz auf der Straße. Aber auf dem Gehweg, meist in unmittelbarer Nähe von Weinhandlungen, deren Pforten noch geschlossen sind. Ich frage mich: Kommt da denn wirklich nie etwas weg? Wenn schon Zeitungsstapel vor Kiosken oft zu Objekten diebischer Begierden werden, wie groß muss die Versuchung erst bei Wein sein, oder – wie vorgestern früh in Bochum entdeckt – bei Champagner? Auf der Palette lagen, grob geschätzt, Champagnerkisten im Verkaufswert von über 1.500 Euro. Eine ältere Dame, die, wie ich, fassungslos auf diesen Schatz starrte, meinte: „Wenn ich nicht zuckerkrank wäre, würde ich glatt eine Kiste mitnehmen.“ Obwohl ich keine so überzeugende Ausrede parat hatte, habe ich trotzdem die Finger von dem prickelnden Stoff gelassen. Doppelschwör!

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