Endlich hatte ich gestern alle Weihnachtseinkäufe im Sack. Nur Fleisch fehlte mir noch, das ich allerdings bestellt hatte und das hoffentlich an Heiligabend beim Metzger meines Vetrauens bereit liegen würde. Erleichtert stiefelte ich also Richtung Hauptbahnhof, doch ein Plakat, mitten in der Fußgängerzone aufgestellt, riss mich aus meinem Stimmungshoch. Auf dem Plakat prangte ein putziges Ferkelgesicht und die Parole: Hoffentlich werden die Menschen noch rechtzeitig Vegetarier. Rechtzeitig vor was? Vor Ladenschluss? Vor dem Aussterben aller Schweine? Oder gar vor Weihnachten? Ich griff zu meinem Handy und wählte die Nummer meines Metzgers. Vielleicht hatte ich ja aus Versehen Schweinefleisch statt Rind bestellt, und das Foto mit dem süßen Ferkelgesicht würde mich bis ins neue Jahr hinein verfolgen und schweinische Albträume verursachen. Aber in der Metzgerei nahm kein Schwein den Hörer ab. War es vielleicht schon zu spät? Ja, war es, wie mir schlagartig klar wurde. Samstagnachmittags um 15.30 Uhr haben Metzgereien nämlich gewöhnlich längst zugesperrt. Ich traf also folgende Entscheidung: Bis Jahresende werde ich KeinSchweineVegetarier. Soll heißen, ich esse kein Schwein, und ich verspreche außerdem, mir nicht einmal Til Schweigers KeinOhrHasen im Kino anzusehen. Letzteres gilt sogar bis Ende 2008. KeinGansVegetarier zu werden schaffe ich bis Ente des Jahres wohl nicht, dafür aber KeinGanzVegetarier. Ich esse also fortan keine ganzen Tiere mehr. Irgendwo muss ich ja mal anfangen.