Speisemeisterei: Wird Frank Oehler Stuttgarts erste Adresse auf Kurs halten?

Noch steht der Name Martin Öxle auf der Internetseite der Stuttgarter Traditionsgastronomie Speisemeisterei. Aber Öxle hat längst Abschied gefeiert, und nach langer Suche und eines in Deutschland bislang unerreicht spekulativen Kandidatenhandels wird nun Frank Oehler das Kommando in der Küche übernehmen, das ist seit gut 14 Tagen klar. Gemeinsam mit seinem einstigen Weggefährten Holger Birner, Restaurantchef im Erbprinz Ettlingen, wird er das Lokal pachten. Stuttgart ist allerdings kein leichtes Pflaster, und die Gourmets dort gelten nicht gerade als fanatische Anhänger von Avantgardeküche. Für Oehler, der immer dann am besten zu sein scheint, wenn er, wie Mitte der 90er Jahre im Hawanger D’Rescht – ohne Sorge um das Wohlwollen sensibler Stammgäste oder die Stadtgespräche in einer Landeshauptstadt – abgedrehte Sachen machen kann, eine Frage der Abwägung Oehler wäre nicht der erste Kreative, der irgendwann feststellen muss, dass ihm das Schultern einer derart umfänglichen Aufgabe nicht auf den Leib geschneidert ist. Ich erinnere nur an Oehlers alten Kumpel Stefan Marquard, der sich im Münchener Lenbach so unendlich aufgerieben hatte. Natürlich wünsche ich mir, dass Oehler die Aufgabe in der Speisemeisterei stemmt. Und darüber nicht zu brav wird. Für Stuttgarts Gastronomielandschaft wäre es auf jeden Fall ein Gewinn.

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