Die weltbesten Restaurants 2008

So umstritten wie die Liste der 50 besten Restaurants der Welt auch ist, so neugierig ist man jedes Jahr aufs Neue darauf, welche Restaurants auf- und welche abgewertet wurden. Auf dem Treppchen hat sich nichts verändert: Erster bleibt Ferran Adrià vor Heston Blumenthal und Pierre Gagnaire. Thomas Keller rutschte von Rang Vier auf Fünf. Seinen Platz nimmt jetzt der Spanier Andoni Luis Aduriz (Mugaritz) ein, der sich gleich um drei Plätze verbesserte. Nachdem im vergangenen Jahr kein deutsches Restaurant unter den besten 50 zu finden war, sieht es in diesem Jahr schon deutlich besser aus. Joachim Wissler, für den es mich besonders freut (und mit dem ich heute Mittag noch ein kurzes Gespräch über den veränderten Umgang mit Fett geführt hatte) ist als höchster Neueinsteiger auf Rang 34 geschossen, sein Lehrmeister Harald Wohlfarth (Schwarzwaldstube) liegt als Wiedereinsteiger einen Platz dahinter. Auch das Tantris hat es zurück in die Hitliste geschafft (47).
Insgesamt wird die 50er Bestenliste von Frankreich (11 Platzierungen), den USA (8) Spanien (7, darunter drei in den Top 10), England (6) und Italien (5) dominiert. In den Top 10 ist die Avantgarde der molekular inspirierten Köche nahezu unter sich.
Das Zustandekommen der Liste will mich allerdings nicht so recht überzeugen, weil es keine halbwegs nachvollziehbare internationale Messgröße gibt und der Willkürlichkeit Tür und Tor geöffnet ist. Vielleicht wird ja eines Tages ein Restaurant-Ranking so aussagekräftig sein wie die Saison-Abschlusstabelle der Fußballbundesliga. Ich weiß, dass es ernstzunehmende Leute gibt, die über so etwas tatsächlich mehr als nur nachdenken.
Was mir an der Pellegrinoliste sehr gut gefällt sind die durchaus informativen Texte zu den einzelnen Köchen und Restaurants. Ich will ja wirklich nicht nur meckern.

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