Die Kritik am extrem wachsenden Angebot von Bioprodukten in Supermärkten und bei Discountern wird vor allem deshalb immer lauter, weil zu befürchten ist, dass irgendwann der Bedarf nicht mehr gedeckt und Bio nicht mehr wirklich Bio sein wird. Aber ich reihe mich da nicht ein, weil mich gerade etwas ganz anderes nervt. Na ja, streng genommen nervt es mich sogar schon länger: die mangelnde Warenqualitätskontrolle in Bio-Läden. Da liegen Bohnen im Regal herum, so weich, dass ich ohne weiteres einen Knoten hineinmachen könnte. Heute nahm ich Topinambur in die Hand. Meine Güte, sie hätten Bio-Gummibärchen dranschreiben sollen, das hätte es besser getroffen. Immer wieder kritisiere ich die mangelnde Qualität vor Ort, aber die Reaktion reicht meistens nur von einem Schulterzucken bis zu dem Spruch „aber dafür ist es Bio“. Bio ohne Vitamine und das bei den Preisen, Supersache das. Im Grunde kann ich nur den Einkauf direkt auf dem Bio-Bauernhof empfehlen, aber wer ist schon in der glücklichen Lage, einen solchen Bauernhof in der Nähe zu haben. Die es nicht sind, müssen mit dem Auto hinfahren, weil auf dem Land die Busse nur alle Schaltjahre unterwegs sind. Also verpesten wir mit den Autoabgasen die Luft, damit wir gesünder und besser essen können. Was für ein Dilemma.