Etwas über eine Woche ist vergangen, seit im Mainzer Sendezentrum des ZDF die besten Köche Deutschlands mit Wissenschaftlern und Journalisten zusammensaßen, um unter dem Titel Die Reise des Xanthan kontrovers über Aspekte der Molekularküche zu diskutieren. Aktuelle Beiträge dazu sind unter anderem auf stern-Online, im Wiesbadener Tageblatt und im greenpeace-magazin zu lesen.
Was mir am Bericht auf stern-Online auffällt, ist, dass im Vergleich zu einer Story in der Holzausgabe aus dem Juni 2008 zwar immer noch eine syphisant garnierte Skepsis gegenüber der Molekularküche transportiert wird, das Ganze jedoch auf einer akzeptablen Basis stattfindet. So lässt sich doch streiten, finde ich.
Natürlich kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich lesen muss, dass im Rahmen der Veranstaltung ein Vertreter des Nahrungsmittelkonzern Nestlé gesagt haben soll „Wir von der Industrie versuchen, die Zusatzstoffe aus der Nahrung zu bekommen und in der Spitzengastronomie kommen sie jetzt wieder rein.“ Der Mann wird sich wahrscheinlich noch heute darüber kaputtlachen, wie er mit einem simplen Taschenspielertrick seinen Konzern als Vorreiter gegen Zusatzstoffe öffentlich positionieren konnte. Und keiner widerspricht, statt dessen kriegen die Köche den Gegenwind ab. Großartig. Bestimmt hat der Mann auch verraten, wann das erste Erdbeer-Nesquick mit 100% natürlichen, echten Erdbeeren auf den Markt kommt.
Dass die Versammelten sich offenbar immer noch mit der Bezeichnung des Begriffs Molekularküche schwer taten, ist kein Wunder. Auch in den einschlägen Foren wird die Frage zwischen Wissenschaftlern wie Hervé This, Thorvald Pedersen und einigen Köchen derzeit wieder intensiv geführt. Fortsetzung folgt.
Heiko Antoniewicz bekam übrigens was auf den Hut, weil er ohne Handschuhe und Schutzbrille mit Stickstoff hantierte. Ich denke, er ist nun wirklich erfahren genug, das Risiko einzuschätzen. Neulinge sollten das natürlich nicht machen.