Die Schlacht ist geschlagen. Und wer je eine große Blindverkostung organisiert hat, weiß, was gemeint ist. Bis die Weine organisiert, registriert, zur Probe eingepackt, entkorkt und nummeriert auf dem Tisch stehen, ist unendlich viel zu tun. Nun bin ich froh, dass es geschafft ist und ziemlich platt. Zum Ausgleich war ich vorhin gleich mal 15 Kilometer joggen, da komme ich am besten wieder ins Gleichgewicht.
Es war mal wieder eine große Freude auf Schloss Hugenpoet zu Gast zu sein. Im neu gestalteten Restaurant Nero, das durch die Renovierung atmosphärisch gewonnen hat, waren wir allerdings mit einem dezimierten Testteam am Start, die Erkältungswelle hatte unsere Reihen kurzfristig gelichtet. So standen Christine Dördelmann, Markus Del Monego, Uwe Bende und ich vor der Aufgabe, die Lieblingsweine unter 6 Euro von 51 Händlern aus dem Ruhrgebiet zu verkosten. So eindeutig wie der 2007er Riesling Kabinett von Manz hat selten ein Wein die Konkurrenz auf die Plätze verwiesen, die bei den Weißweinen durchaus beachtlich war. Für Erstaunen sorgte beim Enthüllen der Flaschen die Entdeckung, dass der Rheingauer Winzer Johannes Ohlig einen Wein aus der Lage Mittelheimer Sankt Nikolaus abfüllt. Die Lage ist vergleichsweise klein und Starwinzer PJ Kühn vinifiziert einen der derzeit meistdikutierten deutschen Weine aus Trauben, die aus dieser Lage stammen.