Mein Weihnachtswein: Mit freundlichen Grüßen an Frau Bätzing

Nein, ich trinke an den Weihnachtstagen keinen Orangensaft zum Essen, wie es die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, in diesem Jahr beispielgebend vormachen will. Dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte sie in einem Interview, ich werde Orangensaft trinken und Mineralwasser, und am Abend werde ich mir einen schönen Tee gönnen. Ich denke, ich komme Weihnachten gut über die Runden.
Das persönliche Trinkverhalten soll ja jedem selbst überlassen bleiben, da will ich mich gar nicht einmischen, aber Frau Bätzing will ausgerechnet an Weihnachten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass man auch verzichten kann? Supersache. In diesen Krisenzeiten, wo sich ohnehin viele Menschen notgedrungen auf Verzicht in 2009 einrichten müssen, weil die Lage auf dem Arbeitsmarkt problematischer werden wird, ausgerechnet da sollen sie auf das Glas Wein am Weihnachtsabend verzichten? Als Grund für ihre Aktion führt sie die Vorbildfunktion für Kinder an. Ich behaupte: Kinder und Jugendliche, die mitbekommen, dass ihre Eltern zu einem kontrollierten Umgang mit Alkohol willens und fähig sind, lernen für die Zukunft mehr als Kinder von Abstinenzdemonstrierern.
Wie einige meiner bloggerkolleginnen- und kollegen stelle ich als Antwort an Frau Bätzings Aktion ebenfalls einen Weihnachtswein vor. Und zwar einen, den ich zur Gänseleber mit warmem Belugalinsensalat servieren werde: Aus dem Geburtsjahrgang meines Sohnes eine restsüße 2000er Auslese Iphöfer Kronsberg von Hans Wirsching aus Franken. Es ist allerdings weder Riesling noch Silvaner, sondern die – wie ich finde – zu Unrecht verpönte Rebsorte Müller-Thurgau. Bin schon gespannt, wie gut dem Wein die acht Lagerjahre bekommen sind.

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