Irgendwie musste ich gestern die vierzig Minuten freie Zeit zwischen Laufschuhtest und Untersuchung im Krankenhaus überbrücken, aber wie nur? Okay, am besten mit Kaffee und Kuchen, dachte ich mir, aber als Ruhrie mit desaströsen Ortskenntnissen von der Domstadt schien das zunächst keine leichte Aufgabe. Glücklicherweise erinnerte ich mich aber an den Tipp einer Kollegin, die mir mal empfohlen hatte, das Café im Museum für Ostasiatische Kunst zu besuchen. Tja, und wie von Zauberhand inszeniert, lag das Museum doch tatsächlich nur ein paar Meter vom Laufschuhladen entfernt.
Also bin ich hin und fand eine sehr atmosphärische Gastronomie vor, die im hinteren Teil des weitläufigen Museumsfoyers eingerichtet ist, mit großflächigen Fenstern direkt am Wasser. Diesen Teich im Hiroshima-Nagasaki-Park nennen die Kölner übrigens Weiher, obwohl das Ding so rechteckig ist wie ein Fußballfeld und ganz sicher künstlich angelegt wurde. Na ja, wird wohl am rheinischen Dialekt liegen.
Ich hab‘ mir jedenfalls die Zeit mit Laufstilanalysen der unzähligen Jogger und Runner vertrieben, die um den Teich winterpfundpurzelten und mir dabei den Bauch mit leckerem Kuchen vollgeschlagen. Der Caffè Latte dazu war nicht so toll, aber Atmosphäre und Kuchenqualität machten das mehr als wett. Das erste, was ich beim Aufblättern der Karte allerdings entdecken musste, war der Hinweis, dass das Café am 28. Januar schließen wird. Neugierig, wie ich bin, fragte ich beim Servicepersonal nach den Gründen. Und von deren Seite hieß es dann, dass der Pachtvertrag nicht verlängert wurde. Ob und wenn ja, welche Gastronomie dort ab Februar zu finden sein wird, steht angeblich noch nicht fest.