Savoir Vivre belobigt Dortmunder Restaurant George

Ich bin kein Freund von Pressekonferenzen. Genauer gesagt, nicht von den offiziellen Teilen solcher Veranstaltungen. Im Anschluss ergeben sich aber oft Gelegenheiten, das ein oder andere interessante Gespräch zu führen. Und deshalb brettert der kompottsurfer gelegentlich auch hin. So auch gestern zur PK im Hotel Pullmann, wo Sascha Heitfeld seit 2008 das Restaurant George führt. Sein, wie es schien, plötzlicher Abflug vom Restaurant im Fernsehturm über die B 1, rüber zum nur 300 Meter Luftlinie entfernten Hotel Pullmann, hatte offenbar mehrere Gründe. Ein Wechsel in der Geschäftsleitung und der Umstand, dass Heitfeld im reparaturanfälligen Turmrestaurant für alles eine Sondergenehmigung von irgendwelchen Ämtern brauchte. „Ich konnte da nicht mal ungefragt einen Nagel in die Wand schlagen, um ein Bild aufzuhängen.“
Nun ist er also im George gelandet und heimste vom Gourmetmagazin Savoir Vivre gleich zwei Sonnen als Auszeichnung ein. Heitfeld sieht sich einerseits der Tradition der Haute Cuisine verpflichtet, andererseits ist er auch den neuen Techniken aufgeschlossen. Stickstoffinszenierungen am Tisch im Restaurant empfinde er zwar als Show, sagte er gegenüber dem kompottsurfer, aber er wäre doch nicht ganz bei Sinnen, wenn er die vielen neuen Möglichkeiten komplett außer Acht lassen würde, die durch neue Erkenntnisse aus der Molekularküche, Gerätschaften und Texturgeber für innovatives Kochen eröffnet werden.
Wie es scheint, ist mit dem George ein zartes Pflänzchen im etwas kargen Garten für gehobene Esskultur in Dortmund gediehen, das es in der kulinarischen Landschaft der ehemaligen Bierwelthauptstadt sprießen und wuchern lässt.

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