Das war keine gute Kunde aus dem Munde des Chefarztes, der sich vorletzten Freitag meines Oberen Sprunggelenkes angenommen hatte. Statt der kalkulierten vierzehn Tage Teilbelastung, wie es im Orthopädensprech beschönigend heißt, wenn der Patient auf Krücken, oder besser Gehhilfen herumlaufen soll, muss ich mich nun sechs Wochen mit den Stöcken herumplagen.
Nun gab es aus dem Freundeskreis netter Weise schon diverse Verpflegungsaktionen, damit ich nicht ständig in der Küche Abstützmikado und Zubereitung parallel hinbekommen muss, um nicht zu verhungern, gleichwohl kann das ja kein Dauerzustand sein. Gestern gab es deshalb die erste einbeinige Mousse au chocolat, heute den ersten einbeinigen Tafelspitz. Offen gestanden ist das schon echt anstrengend, denn selbst wenn ich einige Werkelei im Sitzen verrichten kann, bleibt noch genügend im Stehen zu tun. Mal lege ich dann das lädierte linke Bein auf einer Krücke ab, mal hüpfe ich auf dem rechten zum Mülleimer oder stehe einfach nur wie ein Flamingo am Herd und wende einen Apfelpfannkuchen durch hochwerfen. Da geht so manches daneben. Vielleicht schreibe ich am Ende meiner Leidenszeit ein Buch: Kochen mit Krücken. Ach nee, unter dem Titel Nordic Cooking würde es sich vermutlich besser verkaufen.