Ich zerstöre ungern Hoffnungen. Vor allem, wenn sie direkt auf mich projeziert sind. So wie gestern, als ich während der Präsentation von Essen Geht Aus 2010 einen lieben Kollegen bitter enttäuschen musste. Der hatte zuvor einen Schlemmerkorb gewonnen, in dem eine Frucht lag, die er nicht einordnen konnte. Der kompottsurfer wird es wissen, dachte er sich und hielt mir das Ding unter die Nase. Ähem, ja. Der kompottsurfer wusste es leider nicht. Nie gesehen, dieses Teil. Vielleicht schon mal gegessen, aber nackt verarbeitet sieht vieles ja ganz anders aus als angezogen. Also nahm ich das Ding und fragte zwei Jungköche, die draußen herumliefen. Keine Ahnung, sagte der erste. Hat etwas Ähnlichkeit mit einer Kaktusfeige, sagte der zweite. Ich war beruhigt. Immerhin wussten die es auch nicht. Aber das Problem war damit noch nicht gelöst. Zum Glück lief irgendwann Sascha Stemberg an mir vorbei, und der wusste es. Kiwano heißt das Ding, antwortete er völlig souverän und ergänzte: sehr lecker.
Kiwano ist der Handelsname für Horngurke, was viel lustiger klingt, aber vielleicht falsche Assoziation weckt, und sich als exquisites Obst höchstwahrscheinlich nicht so gut verkaufen lässt wie kiwano.