Ab jetzt gibt’s im Kompottsurfer mein Kochbuch des Monats. Für den Start in die neue Serie habe ich Hubert Obendorfers Küchenklassiker neu interpretiert auserkoren. Mir gefallen sowohl die Idee, klassische Garniturenküche sowie deutsche und moderne Klassiker in Erinnerung zu rufen als auch die voller Überraschungen und Witz steckenden Rezepturen wie das Coq-au-vin am Spieß, der zehn Stunden bei 58° Celsius sous vide gegarte Wiener Tafelspitz, ein gewürfelter Rheinischer Sauerbraten mit Pumpernickelsauce sowie das in Pastetentüten abgefüllte Ragout fin, wobei die Tüten in einem Glas mit Gerstengraupen stecken. Über 60 Klassiker stellt Obendorfer vor, erzählt ihre Geschichte und bietet auch für Hobbyköche durchaus nachkochbare Rezeptinterpretationen an. Auch gestalterisch ist das Buch gut gemacht, obwohl mir die fotografische Umsetzung eine Spur zu geleckt wirkt, was das Essen ein wenig gekünstelt wirken lässt. Gleichwohl tut das dem hervorragenden Gesamteindruck keinen Abbruch. Die 49,90 Euro, die das im Matthaes-Verlag erschienene Buch kostet, sind zweifellos bestens angelegt.
Hubert Obendorfer leitet das Landhotel Birkenhof im bayrischen Neunburg v. Wald und hält im angegliederten Restaurant Eisvogel seit 2008 einen Michelinstern.