Die Revolution am Herd geht weiter: The Flemish Primitives 2010

the flemish primitives

„Es gibt nur noch wenige Restkarten“, sagte mir gestern Peter Monbailleu vom Veranstalter der diesjährigen The Flemish Primitives, die am 8. Februar 2010 zum zweiten Mal stattfinden. Schon bei der Premiere in Brügge 2009, wo auch jetzt wieder referiert und gekocht wird, hatte die Veranstaltung für großes Aufsehen, nicht nur in der fortschrittlich orientierten Kochszene sondern auch in vielen ausländischen Medien gesorgt. Neben den Spaniern scheinen nun auch die Belgier mit großem Eifer ihre Fähigkeiten und Kreativität am Herd weiterentwickeln zu wollen. Dazu laden sie Experten aus allen Teilen der Welt ein. Einige bekannte Namen sind darunter, wie der Amerikaner Harold McGee, Autor des ersten und bis heute wichtigsten Buches über Molekulares Kochen On food an cooking (1984), wodurch Kochen endlich aus der Bastel-Ecke herauskam und in wissenschaftliche Zusammenhänge gestellt wurde.
Natürlich ist auch Kobe Desramaults (In de Wulf) dabei, schließlich sind The Flemish Primitives ein Heimspiel für ihn. Er wird unter anderem zum Thema Fermentation referieren. Yves Mattagne und Bruno Rousseau von Unilever, einem der weltweit führenden Lebensmittelkonzerne, werden von neuesten technologischen Entwicklungen in der Anwendung von Niedrigtemperaturverfahren berichten. Weitere Themen sind das Arbeiten mit Ultrahochdruckverfahren, Magnetwellen, Extraktionstechniken sowie Food Pairing. Im Fokus wird außerdem die Frage stehen, wie ein Gast im Verlauf eines Essens in eine gewünschte Richtung geführt werden kann. Dabei dürften Geschmacks-, Textur-, und Temperaturabfolgen eine zentrale Rolle spielen.
Ganz persönlich freue ich mich auf ein Wiedersehen mit den sympathischen Gebrüdern Roca aus Girona, über die ich vor eineinhalb Jahren ausführlich im Gault Millau Magazin berichtet habe und die in der Weltbestenliste der Restaurants von San Pellegrino inzwischen auf Platz 5 geführt werden.

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