Obst- und Gemüsetage beim Kompottsurfer. Heute: Lauch.
Obwohl ich ein einigermaßen preisbewusster Käufer bin, gerate ich gelegentlich in Situationen, die mich irre Dinge tun lassen. Zum Beispiel Lauch im Biomarkt kaufen, wenn dort mal wieder die Preise nicht kalkuliert, sondern scheinbar gewürfelt worden sind. Wie am letzten Samstag. Natürlich hatte ich nicht auf die Preistafel geschaut, sondern in größter Vor-Derby-Hektik einfach zugegriffen. Und an der Kasse einen mittelschweren Schock erlitten (der allerdings nichts war gegen den, der mir beim frühen 0:1 gegen Schalke bevorstehen sollte). 2,44 Euro für 408 Gramm Lauchstangen. Aber was will ich mich beschweren: Bochum drehte das Spiel noch in letzter Sekunde, und heute traf es einen Kunden im Biomarkt noch viel krasser als mich. Der gute Mann stand direkt vor mir an der Kasse. Und dann tippte die Dame doch tatsächlich 337,85 Euro für eine Tüte mit drei Käsestücken ein. Der Mann zückte seine EC-Karte, reichte sie der Kassiererin und realisierte im gleichen Augenblick, was er da bezahlen sollte. Er stand da, wie vom Elektroschocker gegrillt. Denn auf der Käsetüte stand tatsächlich dieser Irrsinnsbetrag. „Für den Preis kann ich ja gleich die ganze Käsetheke mitnehmen“, sagte der Mann, als er wieder zur Besinnung kam. „Oder ein paar Stangen Lauch“ wollte ich sagen, verkniff es mir aber im letzten Moment. Und erinnerte mich dann an ein altes Sprichwort: Wucher ist auch eine Art Mord.