Der Discounter-Markt LIDL war im Februar 2010 stark in die Kritik geraten, weil in zwei seiner Sortimentsprodukte – Käse des österreichischen Herstellers Prolactal – gefährliche Listerien (Bakterien) gefunden wurden. Fünf Todesfälle in Österreich, so berichtet die Verbraucherschutzorganisation foodwatch, gelten als bestätigt, außerdem ein Fall in Deutschland. LIDL hatte zu Beginn des Jahres in einer außergewöhnlichen Rückrufaktion, wie man sie sonst nur aus der Automobilindustrie kennt, vor dem Verzehr von Reinhardshof Harzer Käse und Reinhardshof, Bauernhandkäse mit Edelschimmel gewarnt.
Nun eskaliert die Probelmatik, weil foodwatch Anhaltspunkte dafür hat, dass sowohl Behörden als auch das Unternehmen selbst zu lange das Problem heruntergespielt haben. Das Bakterium Listeria Monocytogenes, wie es im Fachsprech heißt, lauert aber nicht nur in Rohmilch- bzw. Folgeprodukten sondern auch auf Obst und Gemüse, deren Genuss in Rohzustand Listeriose auslösen können, die besonders für immungeschwächte Menschen eine Gefahr darstellt. Mich würde mal interessieren, welche Kontrollmechanismen eingezogen sind, um sicherzustellen, dass ich als Freund der Rohkost derartigen Risiken gelassen entgegen sehen kann. Der Umstand, dass die Krankheitsfälle in Deutschland statistisch angeblich nicht erfasst werden, verunsichert mich allerdings.