Es ist schon merkwürdig, wie viele Institute und Wissenschaftler darüber forschen, ob nun Kaffeekonsum gut oder schlecht, Tee vielleicht besser, Bier nicht ungesund ist und Rotwein möglicherweise heilende Wirkung hat. Insbesondere Getränke, die nicht im unzweifelhaften Ruf stehen, zur Gesundheit beizutragen, werden daraufhin untersucht, ob sie vielleicht doch irgendwie was gesundheitlich Positives zu bieten haben. Und natürlich steckt oft Lobbyarbeit hinter den Studien, weshalb die Ergebnisse mit größerer Vorsicht zu genießen sind als so manches Getränk.

Jetzt gibt’s wieder was Neues. Eine Gruppe Wissenschaftler aus den Niederlanden wollen herausgefunden haben, dass sowohl hoher Tee- als auch Kaffeekonsum positive Wirkungen auf das menschliche Herz haben, weil sie Herzerkrankungen und Mortalitätsrate aufgrund von Herzinfarkt herabsetzten. Ich würde das nicht erwähnen, wenn mir die Studie nicht halbwegs überzeugend erscheinen würde. Die Ergebnisse wurden über 13 Jahre von 37514 Probanden zusammengetragen. Wir reden hier aber nicht über ein Tässchen, sondern über einen Konsum von 2 bis vier Tassen Kaffee beziehungsweise sechs Tassen Tee, die das Herzerkrankungsrisiko um 20-40% senken. Starker Stoff.
Man stelle sich vor, es würde eine belastbare Langzeitstudie über Bier- und Weinkonsum mit ähnlichen Werten geben. Es wäre ein wunderbares Debakel für alle Gesundheitsapostel.