
Im Sommerloch werden nicht nur Problembären entdeckt, sondern auch neue Wunderbeeren. Die bisher als Wunderbeere gehandelte Synsepalum dulcificum bekommt Konkurrenz durch die von RTL entdeckte Neue Wunderbeere. Während die altbekannte Wunderbeere durch ihren Wirkstoff Miraculin sauren Speisen den sauren Geschmackseindruck nimmt, kann die neue Wunderbeere so etwas nicht. Sie firmiert im Original als Aroniabeere und kann im Grunde das, was viele andere Beeren auch können, die über hohe Anteile Flavonoide, Folsäure und Vitamine verfügen und freie Radikale bekämpfen. Don’t believe the hype, kann ich da nur sagen.
Da verweise ich doch lieber auf meine Lieblingswunderbeere: die Brombeere. Wunderbar, dass diese kostenlos zu habenden Beere in unserem schönen Ruhrgebiet an fast jeder Ecke wächst, keine Pflege braucht – nur etwas Erfahrung bei der Ernte. Statt jede schwarze Brombeere, weil scheinbar schon reif, abzupflücken, obwohl einige noch viel zu sauer sind und deshalb höchstens noch mit Wunderbeere I genießbar werden, sollte man nur die sehr leicht abpflückbaren Beeren vom stacheligen Strauch zupfen. Das braucht etwas Übung, die aber mit dem Genuss wunderbar süßer Früchte belohnt wird. Mein morgendliches Müsli wird in den nächsten Wochen jedenfalls besonders brombeerig.