In Zeiten, wo Vampire massenkompatibel sind und als Filmhelden angebetet werden, droht Knoblauch aus der Mode zu kommen. Allein die gesundheitsfördernde Wirkung scheint da noch ernsthaft etwas entgegensetzen zu können. Zumindest bei allen Menschen, die aus den ersten beiden Lebensjahrzehnten raus sind. Wer gesundheitsbewusst isst und mal die Wortkombination Knoblauch Blutfettwerte googelt, wird über die 50.000 Treffer denn auch kaum verwundert sein.
Die allermeisten Treffer dokumentieren eine angeblich positive Wirkung von Knoblauch auf die Blutfettwerte des Menschen. Dass diese Behauptung falsch ist, fanden Wissenschaftler schon vor drei Jahren im Rahmen einer unabhängigen Studie heraus, aber zitiert und verbreitet wird so etwas kaum. Schließlich lebt eine ganze Industrie vom Verkauf diverser verpillter Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien, die angeblich gesund seien und unbedingt supplementiert werden sollten. Doch auch in seiner rohen Form konnte Knoblauch gegen Placebo keine signifikante Wirkung hinsichtlich der Senkung des Cholesterinspiegels erzielen.
An meiner kulinarischen Vorliebe für Knoblauch wird das nichts ändern. Solange nicht nachgewiesen wird, dass er extrem schädlich ist (die nach dem Konsum nur eingeschränkt mögliche Pflege von Sozialkontakten mal ausgeklammert), werde ich ihn weiterhin in meinen Kochalltag einbinden.