ProWein 2011: Ein Kurzbesuch und ein DUELL

Nachdem der ProWein-Montag wegen angekündigter Bahnstreiks aus dem Planungsraster des kompottsurfers fiel, blieb nur noch der Dienstag für einen Besuch der Weinfachmesse in Düsseldorf.

Richtig gut: Musbrugger Grauburgunder vom Weingut Ziereisen

Die schiere Größe der Veranstaltung mit seinem immensen Programmangebot macht es richtig schwer, zu entscheiden, welchen Themen man sich zuwenden möchte. In diesem Jahr war es Ziel des kompottsurfers, einige der Winzer aufzusuchen, die in den letzten Jahren mit ihren Weinen Podestplätze beim rewirpower-Weintest erreicht hatten.
Wie sich schnell herausstellte, ein schier hoffnungsloses Unterfangen. Suchen und finden der Standplätze war das erste Problem. Das zweite dann die Belagerung am Stand. Mit nur wenigen ergab sich ein längeres Gespräch wie mit Familie Manz (Weinolsheim/Rheinhessen), wo ich einen Großteil der aktuellen Kollektion durchprobieren und so einiges über die Probleme eines Winzers erfahren konnte, die richtigen Fässer für den Ausbau zu finden. Mal im Detail zu hören, wie sehr unterschiedliche Fässer ein und den selben Wein in höchst unterschiedliche Kreszenzen verwandeln können, war so aufschlussreich wie unterhaltsam, zumal, wenn man dabei einem Winzer wie Eric Manz zuhören kann.
Gespannt war ich auf die Cuvée DUELL, die aus dem rheinhessischen Weißburgunder von Eric Manz und dem Moselriesling von Jörg Thanisch verschnitten wird. Der Wein hatte auf der Messe Premiere und ist sicher auch ein attraktives Marketinginstrument, weil es beide Winzer ins Gespräch bringt. Gleichwohl, und das ist viel wichtiger, überzeugte mich dieser Wein. Prägnante Mineralik, feine Frucht, angenehmer Schmelz – kurzum, ein wunderbarer Tropfen.
Richtig Spaß hatte ich auch am Stand vom Weingut Ziereisen / Jaspis. Da ich den ganzen Tag über ausschließlich Weißweine probieren wollte, machte ich auch bei Ziereisen keine Ausnahme, obwohl die Roten dort immer eine Verkostung absolut wert sind. Angetan hatte es mir aus der Kollektion besonders der Musbrugger unfiltriert, ein 22 Monate im Holzfass gereifter Grauburgunder. Ein kraftvoller, saftiger und cremiger Wein. Im besten Sinne ungewöhnlich. In der Nase reife Aprikosenfrucht sowie nussige und angenehm rauchige und erdige Noten. Natürlich hat so viel Qualität ihren Preis, aber mit 18 Euro pro Flasche ist der immer noch barmherzig kalkuliert für so viel Wein.

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