
Ich muss gestehen, dass es mich manchmal nach Junk Food gelüstet. Passiert vor allem nach mehrstündigen Trainingseinheiten. Und wenn diese Lust durchbricht, dann richtig. Mit einem Riegel Schokolade ist es da nicht getan. Mit zweien auch nicht. Überhaupt ist Schokolade nicht die Lösung, wenn ich dazu noch ein Gläschen Wein trinken will. Denn Wein und Schokolade, das hatte ich auch schon mal bei einem Themenabend des Weinforums Niederrhein umfänglich austesten können, geht so gut wie gar nicht. Weder edelsüße Weißweine noch Banyuls – Schokolade war kein angenehmer Begleiter. Mit zunehmendem Bitteranteil wurde es noch unerfreulicher. Nur mit gespritetem Wein passte es besser.
Also dann, keine Schokolade. Sondern Weingummi. Jawoll, Weingummi! Phantasiamischung aus dem Hause Haribo. Was da alles drin ist, Donnerwetter: Süßkartoffel, Karotte, Citronensäure, Apfel, Cyanobakterien, Rettich, Schwarze Johannisbeere, Hibiskus, Färberdistel, Dextrose, Glukosesirup, Zucker, Gelatine, Bienenwachs, Karamelzucker, Invertzuckersirup.
Und dann die Überraschung: Zu einer Flasche Chateau Yquem 1990, nee, natürlich nicht Yquem, sondern einem soliden trockenen 2009er Sauvignon-Blanc-Terrassenwein passten diese Weingummis perfekt. Frucht und Süße der Haribos lösten keine Harmoniesperre aus, sondern paarten sich richtig gut mit dem frischen fruchtigen Charakter des SB. Okay, ich höre schon die Stimmen, die auf eine fragwürdige Vinifizierung abzielen. Aber sei’s drum, da trinke ich dann bei Gelegenheit noch eine Flasche SB drauf und stopfe ein paar Weingummis nach.