Wie das Vertilgen von sechs Chilischoten gegen Arthrose helfen soll …

Wirkt angeblich gegen Athrose: Chili

… beschreibt ein gewisser Dr. Wolfgang Feil in seiner Strategie gegen Arthrose. Über die Seite von achim achilles ließ ich mich dort kürzlich als Produkttester anheuern. Das Dumme ist nur, es gibt erst mal gar keine Produkte, sondern nur eine Gehirnwä…, pardon, eine tägliche Infopost per Mail, um die Strategie zu erläutern und verständlich zu machen. Was mich skeptisch macht, ist der Umstand, dass Dr. Feil ein Gelenknährstoffpaket unter dem Namen allsani vertreibt. Und natürlich sind da alle Gewürze und Kräuter drin, die gegen Gelenkschmerzen helfen, logo. Anders herum: Nur weil er solche Produkte vertreibt müssen seine Ratschläge ja nicht falsch sein.
Dr. Feil ist kein Unbekannter. Er betreut unter anderem ernährungsberatend die Spieler des Fußballbundesligisten TSG Hoffenheim und Triathlonolympiasieger Jan Frodeno.
Nun bekam ich gleich mit der ersten Infopost folgenden Text geschickt: Bei den Arthrosevorträgen, die die Forschungsgruppe Dr. Feil deutschlandweit über 200-mal im Jahr abhält, zeigen wir den Zuhörern, wie einfach es ist, eine kleine Chili-Schote zu schlucken. Mit 6 Chilis am Tag können Sie schon viel bewegen. Na ja, um mich tatsächlich dazu zu bewegen, sechs Chilischoten am Tag zu verdrücken, zum Beispiel Habaneros mit ein paar Hundertausend Scoville-Einheiten Schärfe, müsste meine Arthrose schon verdammt schmerzhaft sein. Wahrscheinlich überlagert der Einnahmeschmerz in Mund und Rachen den Arthroseschmerz nur. Und dann ist er ja irgendwie auch weg.
Da scheint mir eine weitere Empfehlung von Feil, nämlich gemahlene Hagebutte zu konsumieren, schon weitaus praktikabler. Wie auch immer, ich bleibe dran. Und werde zwischenzeitlich mal versuchen, die aktuelle Studienlage zu Wirkstoffen gegen Gelenkschmerzen zu erkunden.

6 Gedanken zu „Wie das Vertilgen von sechs Chilischoten gegen Arthrose helfen soll …“

  1. Kleine getrocknete Chilischoten (völlig schnuppe welcher „Marke“, wer eine Idee braucht darf gerne fragen) aufbrechen oder anritzen, vorne auf die Zunge legen, mit ein bisschen Wasser schlucken. Da merkt man gar nichts von – die Rezeptoren für „schar“ sitzen nämlich hinten im Mundraum! Vorne könnte man die Chilis sogar kauen, muss man aber natürlich nicht riskieren. Ich bin kein talentierter Tablettenschlucker, bei mir eiern die Dinger oft im Mund rum bevor ich sie runter kriege – klar, dann brennt es ein bisschen, aber absolut nicht schlimm. Außen sind die Dinger ja nicht scharf, gefährlich für unsere Geschmacksnerven sind nur die Kerne und die inneren Häute. Wenn sie aufgebrochen oder angeritzt sind, kommen die scharfen also wunderbar im Magen zu wirken, ohne unsere Zungen zu quälen. Ein bisschen heizen Chilis auch von innen ein, aber das ist eine angenehme Wärme, keine Schweißausbrüche.
    Auch wenn ich es natürlich auch gleich probieren musste 😀 empfiehlt Dr. Feil übrigens, langsam anzufangen. In der ersten Woche eine Schote am Tag, in der zweiten Woche 3×1 täglich, erst ab der dritten Woce 3×2 Schoten – immer nach dem Essen. Wer es gewohnt ist, verträgt auch problemlos mehr auf einmal
    Ich sehe es so : Wer heilt, hat recht 🙂 viele schreiben, dass es ihnen sehr gut tut, und deshalb „Feuer frei“ 😉
    Und wer Lust hat, mehr darüber zu lesen – hier habe ich gerade heute darüber gebloggt: http://sportwerk-pfalz.de/2017/chili/

  2. Kein Mensch hat verlangt, die 6 Chilischoten (natürlich getrocknet) zu kauen und dann zu schlucken. Kein Mensch verlangt,
    6 Stück auf einmal zu schlucken. Ich nehme die Schoten 3×2 während des Tages nach dem Essen mit jeweils einen großen Glas Wasser und schwupps sind die Schoten unten. Man würde es nie schaffen, den Inhalt von 6 Schoten als Pulver im Essen zu sich zu nehmen, da wäre es zu scharf. Somit bekommt man die notwendige Menge an Chilli umd die Entzündung in den Gelenken abzubauen. Selbst wenn ich keine Arthrose hätte <und das wünsche ich nicht mal den Besserwissern, die keine Ahnung von den Schmerzen und steifen Gelenken haben) würde ich die Chillies schlucken, denn sie sind gesund und verhindern somit weitere Entzündungen. Das ganze Programm von Dr. Feil macht Sinn, ist logisch und auch grundsätzlich förderlich für die Gesundheit. Dass er nach vielen Studien, die Einnahme von den Gewürzen und den Nahrungsergänzungen
    handlich und einfach macht, muß honoriert werden. Umsonst verschenken kann er das auch nicht.
    Die Nicht- und Besserwisser sollen sich mal die Studien ansehen und dann mit den Personen sprechen, die nach der Methode von ihren Schmerzen befreit wurden.

  3. Man muss die Chilischoten nicht kauen, sondern nur schlucken, z.B. mit Wasser. Ob sie tatsächlich viel bewirken gegen Arthrose, kann ich nicht sagen, denn ich fange erst jetzt an mit der täglicher Einnahme. Ich denke aber, ganz verkehrt können sie nicht sein und im schlimmsten Fall bringen sie nichts. Einen Schaden hat man nicht.

  4. Wer die Produkte und „Chilischoten“ von Dr. Feil in Frage stellt, hat noch keine richtigen Arthroseschmerzen gehabt und diese durch die Ernährungsweise und Chililotion von Dr. Feil wesentlich lindern können. Es hört sich an, als seien irgendwelche klugscheisserischen Nichtbetroffene, die sich eine Meinung und Kommentare erlauben ohne wirklich mitreden zu kiönnen. Benutzt „mann“ den logischen Verstand, braucht man ja die Chilis nicht zu kauen, sondern schluckt sie ganz runter – dann brennt auch nichts.

  5. Danke für den Verweis auf den SZ-Beitrag, lieber Werner. An dieses Ungetüm von Health-Claim-Verordung muss ich allerdings irgendwann auch noch mal ran 😉

  6. Lieber Klaus Dahlbeck, die „Forschungsgruppe“ Dr. Feil ist das Marketinginstrument zum Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln, Büchern, Vorträgen und sonstigen Tagessätzen.
    Wenn die Wirkungsversprechen z.B. von Chili oder anderem tatsächlich durch große repräsentative belegt wären, gäbe es eine börsennotierte „Dr. Feil AG“. Gerade hat die EU den Großteil der sogenannten Health-Claims abgeschmettert. Besten Gruß Werner Mlodzianowski
    Zum Komplex Health-Claims folgender Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 4. Mai 2011

Kommentare sind geschlossen.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner