
Das ergab eine Untersuchung der University of Kentucky aus dem Jahr 2000, auf die ich bei meinen Recherchen stieß. Demnach bleibt die Population des Bakteriums bis zu drei Tage nach Auftragen mindestens stabil oder wächst in dieser Zeit sogar noch an. Also ist weiterhin Vorsicht geboten im Umgang mit der beim Konsumenten derzeit beliebtesten Frucht. Die Behauptung, Erdbeeren seien unbedenklich, da sie nicht mit Gülle gedüngt würden, ist unrichtig, denn erstens kann trotzdem Gülle, wenn vielleicht auch unabsichtlich, auf die Erdbeerfelder gelangt sein und zweitens werden die Erdbeeren handgepflückt und können so schnell mit den Bakterien verunreinigt werden. Unabhängig von der Fragestellung, ob hier auch der Ursprung des Problems liegt. Aber durch Schmierinfektion stehen den E.colis nun mal viele Nistplätze offen.
Nach dem rapiden Anstieg der Erkrankungs- und Verdachtsfälle in den letzten 24 Stunden in Niedersachen, wächst der Druck auf die Behörden, die Ursachen zu ermitteln und die Verbreitungswege zu rekonstruieren.
Aufgrund der hohen Erkrankungsrate steigt derzeit auch der Bedarf an Blutplasma und Blutplättchen sprunghaft, weshalb vor allem die Menschen in Norddeutschland gebeten werden, vermehrt Blut zu spenden. „Um auch bei einer Verschärfung der Situation vorbereitet zu sein, brauchen wir dringend zusätzliche Blutspenden“, ruft Geert Geusendam, Ärztlicher Leiter des Blutspendedienstes Nord (BSD) die Menschen zum gemeinnützigen Aderlass auf.
Derweil verweist der kompottsurfer weiterhin auf die an dieser Stelle schon wiederholt angemahnte penible Hand- und Küchenhygiene. Hier liegt nach wie vor der Schlüssel zur Eindämmung des Problems, unabhängig davon, wo der Urspungsherd des Bakteriums verortet ist.