EHEC: Jetzt ist er da, der Hygiene-GAU

Nichts wäre dem kompottsurfer lieber gewesen als dass seine Befürchtungen hinsichtlich der Ausbreitungswege von EHEC durch Schmierinfektion nicht so krass bestätigt worden wären wie mit dem heute bekannt gewordenen Fall, wo im Rahmen einer Familienfeier in Niedersachsen, die von einem nordhessischen Catering Service beliefert wurde, 20 der 65 Gäste erkrankten. Nach Angaben des Hessischen Gesundheitsministeriums ist der Erreger im Verlauf des Zubereitungsprozesses auf die Speisen gelangt.
Die an dieser Stelle seit Ausbruch der Seuche wiederholt formulierte Kritik gegenüber den verantwortlichen Stellen, bei ihren Warnungen immer die Produkte und deren Herkunft in den Mittelpunkt zu rücken statt die Hygienefrage, kann der kompottsurfer nur erneuern. Eine solche Schwerpunktsetzung führt – völlig erwartbar – dazu, dass der Hygienefrage in der Bevölkerung weit weniger Bedeutung beigemessen wird als nötig. Hygienehinweise wurden von verschiedener Seite zwar gegeben, aber sie standen immer deutlich an zweiter Stelle, nach den Produktwarnungen. Und jetzt haben wir den Salat. Die verantwortlichen Stellen müssen sich fragen lassen, ob sie die Gefährdungen durch Schmierinfektionen weiterhin so geringschätzig einstufen wollen wie bisher. Das aktuelle Beispiel zeigt, wie schnell ein gefährlicher Erreger den Weg durch die Republik finden kann. Man stelle sich nur vor, das Catering wäre für ein Volksfest vorgesehen gewesen.

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