Clean Label: Wie hilfreich sind gesundheitsorientierte Verpackungshinweise auf Lebensmitteln?

Clean Label: Sind die Angaben auf Verpackungen hieb und stichfest?

Und vor allem, für wen sind clean labels hilfreich? Für den Konsumenten oder für den Hersteller? Oder gar für beide? Die erste dicke Falte der Skepsis zerfurcht des kompottsurfers Stirn schon beim Anblick von Pizzaverpackungen, auf denen mit Hinweisen geworben wird, die Verzehrgenuss ohne künstliche Aromen und geschmacksverstärkende Zusatzstoffe in Aussicht stellen. Denn natürlich stehen die unerfreulichen Details im Kleingedruckten auf der Rückseite. So enthält die Pizza zum Beispiel Natriumnitrit, Zucker, nicht näher definierten Gewürzextrakt, reichlich gesättigte Fettsäuren, über 1.000 Kilokalorien Brennwert und Rauch. Das sind natürlich keine skandalträchtigen Inhaltsstoffe, gleichwohl wird wieder einmal deutlich, wo der Hase lang läuft: Der Industrie wird gestattet, Produkten einen gesunden Anstrich zu verpassen, die aus Verbrauchersicht besser mit ein paar Warnhinweisen bepflastert wären.
Blöd genug und selbst schuld, wer auf derartige Werbebotschaften reinfällt, mag mancher Besserwisser einwenden. Aber ist es so einfach? Der letzte Idiot weiß, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist, und trotzdem finden sich auf den Verpackungen Warnhinweise, die so deutlich sind, dass sich sogar der letzte Idiot verarscht vorkommen wird. Okay, der kompottsurfer will jetzt hier keine Totenkopfsymbole auf Pizzaverpackungen fordern, aber so eine Karrikatur von einem schwer übergewichtigen Jugendlichen wäre doch schon mal ein Anfang … ;-).

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