Hüttengaudi oder Verrat am guten Geschmack? Alfons Schuhbeck bei McDonalds eingeburgert

Der bayrische Spitzenkoch Alfons Schuhbeck hatte schon einmal Anfang der 1990er Jahre die Feinschmeckergemeinde gegen sich aufgebracht als er für die Fleischwurst eines Herstellers aus dem Ruhrgebiet warb. Hertha ist kein Hurricane sondern Wurst hieß es in einer der Kampagnen des Fabrikanten, der seine Ware mit Schuhbeck als Testemonial zum Premiumprodukt aufwerten wollte.
Nahezu alle Gourmets hierzulande waren sich einig, dass Schuhbeck mit diesem Sündenfall sein Schicksal als Spitzenkoch besiegeln und schon bald in der Versenkung verschwinden würde. Dass es ganz anders kam, ist längst belegt. Nun kreierte er für McDonalds alljährliche Hüttengaudi unter anderem einen Hähnchen-Burger mit Apfel-Ingwer Sauce. Okay, die Fastfood-Kette ist wahrlich kein Gourmetbetrieb, aber vielleicht ging’s Schuhbeck nicht nur um einen kulinarischen Beitrag sondern ein klitzekleines bisschen auch um, ähem, Geld. Eine satte sechsstellige Summe, so qualmt’s jedenfalls aus der Gerüchteküche, soll der Sternekoch für den Spot, den er mit dem Präsidenten des FC Bayern München, dem Wurstfabrikanten Uli Hoeneß abdrehte, eingestrichen haben.
Natürlich stellt Schuhbeck mit seiner Aktion seine Glaubwürdigkeit in Frage. Aber er wird das sicher gut durchgerechnet haben. Und vermutlich zu dem Schluß gekommen sein, dass ihm die Ansichten dieser vielen dogmatischen Gourmets am Allerwertesten vorbeigehen können. Seinem gastronomischen Geschäft am Platzl in München wird die McDonalds-Geschichte sicher keinen Abbruch tun. Er wird sie aber sicher das eine oder andere Mal um die Ohren gehauen bekommen, wenn er mal wieder irgendwo im Fernsehen kocht oder als Experte geladen ist. Bin schon gespannt, mit welchen Argumenten er sich aus dieser Nummer rauswindet. Ach ja: Ich mag ihn irgendwie trotzdem, den Alfons.

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