Gerade im digitalen Spiegel die Polemik von Silke Burmester über TV-Köche gelesen, die fragwürdige Industrienahrung bewerben. Der kompottsurfer hat das Thema ja auch immer wieder auf dem Tablett, so wie zuletzt Schuhbecks Hüttengaudi für Mc Donalds. Böseste Sätze von Burmester: Was früher die Zeugen Jehovas mit ihrem „Wachtturm“ waren, sind heute Schuhbeck, Lafer, Poletto und Co. Sie lauern an jeder Ecke, grinsen von jedem Plakat und winken auf jedem Fernsehkanal mit ihren Löffeln, Rinderbeinen und Geflügelscheren, auf dass man eintrete in ihr gelobtes Land mit Namen „Genuss.“
Im Gegensatz zu bekennenden Zeugen Jehovas sind bekannte Köche keine Selbstausbeuter. Sie müssen Geld verdienen. Und wir sollten aus dem Thema Genuss keinen Glaubenskrieg machen, denn dann ist Genuss kein Genuss mehr. Köche sollen promoten können, was sie wollen, und wenn die Produkte im krassen Gegensatz zu ihren sonstigen Gesundheitsbotschaften stehen, dann müssen sie eben mitunter heftige Kritik aushalten. Nur memmenhaft darauf reagieren sollten sie nicht. Denn sie wissen, was sie tun.