Hatten unsere Eltern und Großeltern doch Recht, als sie uns Kindern das Colatrinken wegen des gefährlichen Coffeins verboten? Der Tod einer Neuseeländerin, die angeblich bis zu acht Liter Coca Cola am Tag getrunken haben soll, erregt derzeit die Gemüter. Der Genuss von Coca Cola, so urteilte ein Gericht in Wellington jetzt, habe nicht ursächlich zum Tod von Natasha Harris geführt, könne aber durchaus dazu beigetragen haben. Der Konzern selbst bedauert den Vorfall, fühlt sich aber nicht verantwortlich.
Zu Recht. Denn es handelt sich um eine reichlich hanebüchene Auseinandersetzung. Nehmen wir an, ich würde zehn Maurerbomben Fiege Pils am Tag trinken (und ich schwöre, dass ich schon Leute getroffen habe, die das tatsächlich über Monate fertig brachten), dann das Zeitliche segnen und meine Familie im Anschluss die Fiege Brauerei dafür veantwortlich machten, dass da ja Alkohol im Bier war, durch den ich möglicherweise zu Tode gekommen bin. Also sollte das jemals passieren, dass ich so viel Fiege Pils am Tag trinken und dann abdanken würde, spreche ich die Brauerei schon vorab von jeder Schuld frei. Weil ein klitzekleines Detail entscheidend ist: Ich habe das Bier getrunken, nicht die Brauerei.
Zur Koffeinmenge in Coca Cola hat der kompottsurfer vor zwei Jahren schon mal ausführlicher gepostet, denn die ist wahrlich zu vernachlässigen. Bei Natasha Harris ist durch Autopsie zwar ein gefährlicher Kaliummangel im Blut festgestellt worden, der u.a. auch durch Koffein verursacht sein kann, aber ob ihr Tod allein dadurch erklärt werden kann, hält der kompottsurfer für einigermaßen fragwürdig. Denn eine Frau, die es fertigbringt, acht Liter Cola am Tag zu trinken, konsumiert möglicherweise noch ganz andere Sachen in unverhältnismäßigen Dosierungen. So rauchte sie am Tag auch etwa 30 Zigaretten und aß wenig, wie der englische Guardian berichtete.