Paris (2): Die Macarons von Ladurée

Macarons: Köstliches Baisergebäck im Ladurée

Manchmal braucht es eben Kinder, um Facetten der Kulinarik zu entdecken, an denen man über Jahre ignorant vorbeispaziert ist. So passiert mit Macarons, einem zumeist farbenfoh gestaltetem Baisergebäck aus Mandelmehl mit eingezogener Cremeschicht, das in Frankreich ein Klassiker ist und die Auslagen vieler Patisserien dominiert. Offen gestanden: Mir waren diese Dinger immer zu bunt, als dass sie mich ernsthaft in Versuchung geführt hätten.
Nun aber wollte mein 12-jähriger Sohn unbedingt diese Macarons probieren, und so landeten wir unter versierter Führung (danke, Gero!) auch gleich bei einem hochkarätigen Produzenten, nämlich im Pariser Ladurée, direkt unterhalb der Glaspyramide am Louvre gelegen. Und was soll ich sagen – das ist ganz großer Stoff. Allein die Textur kann schon süchtig machen. Und die Vielfalt der Geschmacksrichtungen tut ein Übriges.
Die Tradition der Macarons ist groß. Schon im Mittelalter hatte das Gebäck Konjunktur. So soll nach Angaben des kulinarischen Handbuchs Larousse Gastronomique das Mandelgebäck von Caterina de Medici aus Florenz nach Frankreich mitgebracht worden sein und zwar anlässlich ihrer Hochzeit mit dem Herzog von Orleans, dem späteren König Heinrich II..
Beim Publikum in Deutschland scheinen Macarons allerdings nicht gut anzukommen. So musste eine Niederlassung von Ladurée im Berliner Kaufhaus Lafayette schließen, weil das bunte Gebäck mehr Ladenhüter als Verkaufsschlager war. Und wenn diesen kleinen Köstlichkeiten eines nicht gut bekommt, dann eine mehrtägige Lagerzeit. Am besten happst man sie gleich nach dem Einkauf weg.

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