Es war eine gute Entscheidung der Rennleitung, die ursprüngliche Startzeit von 9 Uhr auf 8 Uhr vorzuverlegen, denn es sollten uns heute sehr mucklige Temperaturen begleiten, auf dem Weg zu den Drei Zinnen hinauf und dann weiter nach Sexten. Wir wollten die letzte Etappe ganz entspannt angehen, nichts riskieren und einfach nur genießen – so war unser Plan. Und auch die meisten anderen Teams hatten an diesem achten Tag nur noch das eine Ziel: So entspannt wie möglich finishen, und vor allem die Momente oben an den Drei Zinnen noch einmal verinnerlichen.
Es war tatsächlich die schönste Etappe von allen, mit grandiosen Ausblicken und immer mit dem wunderbaren Gefühl unterwegs, diese unfassbaren 320 Kilometer, diese oft mühsamen 15.000 Höhenmeter, jeweils in Auf- und Abstieg, tatsächlich erfolgreich absolviert zu haben. Auf dem Weg von den Drei Zinnen hinunter begegneten uns zahlreiche Bergwanderer, die das Kaiserwetter an diesem Samstag zu einer Tour nutzen. Nahezu alle blieben stehen, wenn Läufer des Trans Alpine Runs an ihnen vorbeiliefen und applaudierten. Eine absolute Gänsehautatmosphäre, die ihren Höhepunkt im Ziel von Sexten fand. Wir haben es tatsächlich geschafft, wir sind Finisher des Transalpine Runs 2012. Nur ein Team, das gestern noch im Rennen war, konnte sich diesen Traum nicht mehr erfüllen. Aber 173 von 290 gestarteten Teams aus über 30 Nationen kamen an. Dazu 82 Läufer, die nach dem Ausscheiden des Teampartners allein weitermachten.
Seit unserem Zieleinlauf am späten Mittag floss schon reichlich Bier durch meine Kehle, sodass ich mich einfach nicht mehr erinnern kann, welche leckere Tiroler Grillspezialität meinen ersten Hunger verscheuchte. Jetzt ist Party, und ja, wir können sogar noch tanzen.
An dieser Stelle vielen Dank an Familie, Freunde, Bekannte und Leser, die über all‘ die Tage mitgefiebert haben.