Pferdefleischskandal: Das Vertrauen galoppiert davon. Hände weg von Fertigprodukten.

Eine wahre Geschichte, selbst erlebt. Ist ungefähr zweieinhalb Jahrzehnte her. Ein internationales Musikfestival in Dortmund. Ich stehe an einem Grillstand. Vor mir ein Typ, so jung wie ich damals, der ein Steak bestellt: „Hmm, das sieht aber echt gut aus und riecht sehr lecker, euer Roststeak.“ Der Grillchef lächelt: „Danke. Übrigens, das ist kein Roststeak, sondern Rosssteak, vom Pferd.“ Der hungrige Kerl vor mir nahm im selben Moment eine ungesunde weiß-grünliche Gesichtsfarbe an, drehte sich würgreizunterdrückend um und verzog sich. Ich hatte mich allerdings auf das Pferdesteak gefreut, und auch dieses unappetitliche Intermezzo änderte daran nichts. Und ja, es schmeckte.
Was aber da gerade an Täuschungsmanöver durch die Lebensmittelszene Deutschlands galoppiert, schmeckt dem kompottsurfer überhaupt nicht. Daran trägt nicht das Pferdefleisch Schuld, das in unvorstellbarem Ausmaß in industriell vearbeitetes Rindfleisch gemanscht und über TK-Kost unters Volk gebracht wurde (von 144 Tonnen ist inzwischen die Rede). Es ist vielmehr der Offenbarungseid einer erschreckend überforderten Lebensmittelkontrolle. Nur die aufgrund der Geschehnisse in Großbritannien erfolgten Stichproben brachten den Skandal ans Licht. Keine Frage, es wird zu wenig kontrolliert. Nicht nur bei Eiern, sondern auch bei fleisch- und geflügelhaltigen Tiefkühlprodukten (der kompottsurfer berichtete).
Der Verbraucher kann nur eins tun: Tiefkühlprodukte meiden, beim Metzger des Vertrauens einkaufen und selber kochen. Nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft. Mit düsterer Vorahnung erwartet der kompottsurfer nun die ersten Meldungen über Pferdefleisch auf des Deutschen liebster Tiefkühlnahrung, der Pizza. Und mag gar nicht daran denken, welche Biester noch in unsere Nahrung gelangen können.

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