Es passiert jeden Tag, irgendwo in Deutschland. Vorgestern passierte es in der Bochumer Metzgerei meines Vertrauens, nachdem ich meinen Sohn dorthin geschickt hatte, um ein paar Besorgungen zu machen – was er, wie immer, souverän erledigte. Allerdings war auch etwas angefressen:„Die geben mir gar kein Stück Fleischwurst mehr, so wie früher“, beklagte er sich bei seiner Rückkehr.
Schon zwei Tage zuvor waren wir gemeinsam dort einkaufen gewesen, und auch da hatte er kein Stück Fleischwurst mehr auf die Hand bekommen. Ich hatte das zunächst als Zufall abgetan. Nachdem ihm aber nun eine andere Verkäuferin auch keine Wurst mehr schenkte, half die Zufallserklärung kaum noch weiter. „Mit deinen knapp 1,70 Metern Körpergröße kommst du denen halt nicht mehr wie ein Kind vor,“, unternahm ich einen Erklärungsversuch. Und ich sah seinem Gesicht an, dass seine bis dahin ungebremste Lust aufs Älterwerden nun einen ersten Dämpfer bekommen hatte.