Ein Jahr ist es etwa her, da schockierte eine Zahl zumindest jeden halbwegs bewusst durchs Leben futternden Deutschen: 81,6. Zur Zahl gehörte die Maßeinheit Kilogramm. Und eben genau diese 81,6 Kilogramm wiegen die Lebensmittel, die ein Bundesbürger pro Jahr im Durchschnitt wegwirft. Dazu sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner: “Wir leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. In Deutschland und Europa wird viel zu viel weggeworfen, wertlos gemacht, vernichtet. Jeder von uns kann seinen Beitrag leisten, die Verschwendung wertvoller Ressourcen zu stoppen. Es ist Zeit für einen Bewusstseinswandel – und für mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel.”
Einen solchen Bewusstseinswandel haben einige Aktivisten längst hinter sich. Im Gegensatz zu Menschen, die aus purer Not Müllcontainer nach Essen durchsuchen – was wirklich ein dramatischer Lebensumstand ist – durchforsten sie Müllcontainer von Supermärkten systematisch nach weggeworfenen Lebensmitteln, die noch essbar sind, weil sie es grundsätzlich verwerflich finden, dass Lebensmittel entsorgt werden, die noch gegessen werden können. Und sie finden viel in diesen Containern. Sehr viel. Rechtlich bewegen sich die Essensretter in einer Grauzone. Diebstahl ist es nicht, was sie da tun, denn der Abfallverursacher schmeißt ja nur Sachen weg, die er nicht mehr will. Eventuell könnte er einen Hausfriedensbruch zur Anzeige bringen, weil die Mülltaucher auf fremden Grund und Boden unterwegs sind. Aber das ist schon ein reichlich absurder Ansatz, kommt jedoch durchaus vor. Dann könnte man auch gleich darüber nachdenken, die Vernichtung von noch essbaren Lebensmitteln unter Strafe zu stellen.
Was man mit entsorgten Lebensmitteln noch alles anfangen kann, zeigt dieser Film: