Wundert das Ergebnis irgendwen? Natürlich nicht. Was die Macher von Quarks & Co und WDR 5 Leonardo in Zusammenarbeit mit WDR Medienforschung, Institut für Kinderernährung und der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW im Frühjahr 2013 über das Schulessen herausgefunden haben, basiert auf den Angaben von rund 7.000 Schülern und 890 Schulleitern. Und unterstreicht, was wir im Grunde schon lange wissen, nämlich dass die Qualität des Essens ein Trauerspiel ist. 2,50 Euro darf ein Mittagessen höchstens kosten, das in der Regel von privaten Cateringfirmen geliefert wird. Damit sich das Ganze für die Unternehmen rechnet, müssen Personalaufwand und Kosten für die Zutaten so niedrig sein, dass man schon mit dem Klammersack gepudert sein muss, um da noch gutes Essen zu erwarten. Es gibt Schätzungen, wonach der übliche Herstellungspreis für ein Schulessen bei etwa 97 Cent liegt. Noch Fragen?
Aber es fällt auch auf, dass bei aller Kritik der Schüler über die Qualität des Essens, Pizza, Pasta und Pommes zu den Lieblingsspeisen aus dem Schulmenü gehören. Der kompottsurfer erinnert sich doch gleich an die Mission des britischen Starkochs Jamie Oliver für besseres Schulessen in England, finanziell unterstützt von der Regierung, das in geradezu absurd anmutenden Eltern- und Schülerprotesten gipfelte.
Trotz alledem kann das natürlich nicht bedeuten, dass man entnervt aufgibt. Aber mit Unterstützung von Fastfoodketten Ernährungsbildung in Schulen betreiben, wie es vom Bundeministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz auf den Weg gebracht wurde (der kompottsurfer berichtete), ist der falsche Weg. Nur mit engagierten Eltern, Lehrern und Schülern an den einzelnen Schulen selbst, mit Lösungen, die zum Beispiel lokale Produzenten und Köche einbeziehen, werden nachhaltige Veränderungen machbar sein. Finanzielle Zuschüsse aus Landesetats wären natürlich trotzdem sinnvoll.
Mehr zum Thema Schulessen gibt’s morgen, Dienstag, 17. September 2013 um 21:00 mit Rangar Yogeshwar bei Quarks & Co im WDR-Fernsehen.