Espressomaschinen: Die Gefahr aus dem Siebträger. Bundesinstitut für Risikobewertung mauert.

Da kommt der kompottsurfer ausgerechnet zwei Tage nach Silvester mit Blei. Aber das Blei ergießt sich nicht bedeutungsschwanger in amorphe Formen, es tropft in unsere Espressotassen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat Erkenntnisse gewonnen, die Kaffeeliebhabern nicht schmecken werden. Einige Siebträgermaschinen, so das Institut, können überhöhte Mengen Blei freisetzen, nachdem sie entkalkt worden seien.
Was nun alle Verbraucher erwarten, ist eine Liste der Geräte, bei denen das unter Umständen extrem gesundheitsgefährdende Schwermetall freigesetzt wird. Aber das Bundesinstitut für Risikobewertung hält sich bedeckt: „Eine Veröffentlichung der Produkt- und Herstellernamen ist nicht vorgesehen. Die Untersuchungen des BfR fanden im Rahmen eines Forschungsprojektes statt. Aufgrund der geringen Probenzahl sind die Daten nicht repräsentativ … .“
Die Begründung ist schon erstaunlich. Einerseits werden die Untersuchungsergebnisse veröffentlicht, aber die Bekanntgabe weitere Details dann mit Bezug auf die nicht repräsentative Datenlage verweigert. Leute, so geht das nicht. Wenn ihr schon veröffentlicht, dann bitte vollständig. Man stelle sich vor, die Beprobung eines Rohmilchkäses eines bestimmten Herstellers ergäbe den Hinweis auf Listerienbefall. Da würde nicht nur der Firmenname binnen kürzester Zeit veröffentlicht, sondern auch eine Verzehrwarnung herausgegeben. Zu Recht! Unabhängig davon, ob das Institut Zweifel an ihren eigenen Ergebnissen hat – in einem Fall wie diesem, wäre es nötig, der Sache auf den Grund zu gehen und nicht nur darauf hinzuweisen, die Maschine nach dem Entkalken mehrmals mit klaren Wasser durchzuspülen, was ja ohnehin selbstverständlich sein sollte.
Blei ist ein übles Zeug, und wenn es sich bei einigen Maschinen aus unerfindlichen Gründen durch Entkalkung löst, ist das wahrlich keine Angelegenheit mehr, die man herunterspielen darf.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner