In einer dieser wieder einmal unerwünscht im Hausbriefkasten verklappten Werbezettel preist heute ein Discounter 6 Hähnchenschenkel für 1,99 Euro an. Das macht 33 Cent pro Stück. Beim Bäcker an der Ecke kostet schon ein stinknormales Weizenbrötchen, nicht mal aus Biomehl gebacken, 30 Cent. In was für einer Welt leben wir bloß? Aber wehe, in einem dieser Schenkelpäckchen fände sich Fleisch, das Antibiotikarückstände enthielte oder anderes Zeug, was da nicht reingehört. Der Aufschrei wäre mal wieder gewaltig. Der kompottsurfer meint, es ist Sache der Verbraucher, diese Entwicklung zu stoppen und zwar ganz einfach durch verändertes Kaufverhalten.
Ein 1000 Gramm Vollkornbrot mit Leinsaat, Sonnenblumenkernen und Sesam gibt’s übrigens bei meinem Biobäcker derzeit zum Angebotspreis von 3,85 Euro. Dass das Brot nahrhafter und geschmackvoller ist als ein simples Weizenbrötchen, dürfte außer Frage stehen, aber es ist auch deutlich günstiger und haltbarer. Ein Standardbrötchen wiegt ziemlich genau 50 Gramm, es bräuchte also 20 Stück, um das gleiche, sagen wir mal „Kampfgewicht“ auf die Waage zu bringen wie ein hochwertiges Bio-Sauerteigbrot. Der Preis für 20 Brötchen: 6 Euro. Man spart also satte 2 Euro, die man dann mehr für Hähnchenschenkel von Biohofgeflügel zur Verfügung hätte. Und weil leider nicht überall Bio drin ist, wo es draufsteht, sucht man sich am besten einen Bauernhof in der Umgebung, wo man sieht, wie die Tiere gehalten werden.