Zugegeben ein heikles Thema am Tag vor dem fischigsten aller Feiertage in Deutschland. Aber da sich in den letzten Tagen die Meldungen über Manipulationen beim Fischverkauf häuften, will der kompottsurfer das Ganze mal kurz zusammenfassen. Dass beim Fischverkauf manipuliert wird, ist so neu nicht. Schon seit Jahren werden immer wieder Betrugsfälle bekannt, die sich in der Machart gleichen. Entweder wird beim Gewicht mittels Wasserzugabe manipuliert, oder es wird gleich ein illegales Upgrade des Ausgangsprodukts vorgenommen. Im letzten Jahr führten die Tintenfischringe aus Schweinedärmen die Liste der Verbrauchertäuschungen an und sorgten für Aufsehen.
Jetzt ist mal wieder der Pangasius ins Netz der Kontrolleure gegangen. Die WDR2-Sendung Quintessenz berichtet von illegalem Gewichtstuning durch Zugabe von Wasser, die das Produkt um 20 bis 40 Prozent schwerer machten. Schon 2011 waren im Zusammenhang mit Pangasius unerfreuliche Untersuchungsergebnisse aufgetaucht, die allerdings vor allem durch ihre gesundheitsgefährdende Komponente erschreckten (der kompottsurfer berichtete).
Zudem berichtet das Magazin stern in seiner aktuellen Holzausgabe von einer Betrugswelle bei Edelfischen. Laut einer Studie des Max-Rubner-Instituts, so das Hamburger Blatt, werden vor allem Seezungenfilets im Restaurant gerne über ihrem tatsächlichen Wert verkauft, weil nämlich tatsächlich ein ganz anderer Fisch serviert wird, zum Beispiel Pangasius (ja, da ist er wieder). An Fischtheken und in Tiefkühltruhen wartet Atlantischer Bonito darauf, als Thunfisch verkauft zu werden. Und beim Kabeljau nehmen es die Händler oft mit der Kennzeichnung nicht so genau, ob es sich nämlich um den teureren atlantischen oder den günstigeren pazifischen handelt. Wobei dabei die Frage nach der Bestandspflege von Kabeljau außen vor bleibt. Denn der Kabeljau ist in seinen Beständen stark gefährdet, der atlantische angeblich noch extremer als der pazifische.
Für alle, die etwas tiefer in den Fischgründen nach Fälschungsmethoden angeln möchten, empfiehlt der kompottsurfer einen alten, aber immer noch frischen Beitrag von Ulrich Pollmer via Deutschlandradio.
Und was essen wir nun Karfreitag? Nun ja, Pangasius schon mal nicht. Ein Veggie Day könnte das Problem lösen ;-).