Er ist einer der meistgesehenen Fernsehköche in Deutschland. Nicht zuletzt mit seiner erhellenden Serie Björn Freitag tischt auf erreichte der Dorstener Sternekoch für ein ARD-Regionalprogramm respektable Quoten und Kritiken. Auch bundesweite Ausstrahlungen machten ihn bekannt. Nun geht er gemeinsam mit der als Radiomoderatorin bekannt gewordenen Journalistin Sabine Heinrich ein neues Format an: Und es schmeckt doch!? Irgendwie kommt es einem zwar vor wie eine Variation von Alfredissimo! Aber eben mit mehr Fachkompetenz. Und thematisch straffer.
Frau Heinrich scheint dankenswerter Weise gar nicht erst den Versuch machen zu wollen, ihren prominenten Gästen etwas vorkochen zu wollen, so wie Alred Biolek seinerzeit. Für diesen Job ist Björn Freitag zuständig. Aber ganz so einfach soll er es dann doch nicht haben. Seine Aufgabe: Alptraumzutaten eines anwesenden prominenten Gastes in schmackhafte Gerichte verwandeln. Sabine Heinrich soll derweil gute Gespräche am Küchentresen ankurbeln, was sie kann, keine Frage. Ein Konzept also, das kurzweilige kulinarische Unterhaltung verspricht. Sechs Folgen der Sendung sind zunächst geplant, los geht’s am Samstag 13.9. um 17:50 Uhr im WDR.
Der kompottsurfer erwischte Björn Freitag in einer Drehpause für ein kurzes Interview.
Hallo Björn. Am Samstag startet deine neue Sendung Und es schmeckt doch!? Da geht es um Alptraumgerichte, neu gemacht. An welche Alptraumgerichte aus deiner Kindheit kannst du dich noch erinnern?
Dicke Bohnen mochte ich früher überhaupt nicht. Der Geschmack war mir einfach zu muffig. Das waren auch meist die dicken Bohnen aus dem Glas, wo die Pelle noch dran war. Aber irgendwann als ich schon als Koch arbeitete, hab‘ ich sie dann mal gepellt gegessen, also nur die grünen Kerne und dazu dann Hummer. Das war richtig lecker.
Probierst du öfter mal selber aus, wie du dir deine Alptraumzutaten von früher schmackhaft machen kannst, oder passiert das eher durch überraschende Erlebnisse bei Kollegen?
Also da muss ich mal ausdrücklich den Frank Rosin loben (Küchenchef des Dorstener Zweisternerestaurant Rosin, Anm. des kompottsurfers) der mir mal vor gut zehn Jahren bei einer Veranstaltung seine Königsberger Klopse vorsetzte und schmackhaft machte. Früher mochte ich die überhaupt nicht, und ich hätte mir sie nie irgendwo im Restaurant bestellt, aber bei seinen Königsberger Klopsen hab‘ ich nur „Hurra“ geschrien, seitdem bin ich ein Fan der Dinger. Im Hamburger Tarantella hab‘ ich sie später mal mit Schwarzen Trüffeln gegessen, das fand ich auch sensationell. Zuhause früher schmeckten sie aber nur nach Kapern, und das mochte ich überhaupt nicht.
Welche Erfahrungen hast du bisher mit Gästen gemacht, was deren Erlebnisse mit Apltraumzutaten oder -gerichten angeht? Beklagen die eher den Geschmack, das Mundgefühl oder das Aussehen? Ich dachte zum Beispiel als Kind früher mal, Graupen wären kleine Tiere, klang ja auch irgendwie nach „Raupen“, und dann sahen die Dinger auch noch so eigentümlich aus.
Ich kann das alles nachvollziehen, egal ob es um Geschmack oder Mundgefühl geht, oder einfach nur mit dem Namen zu tun hat. Bei mir war es sogar so, dass ich als Kind keine Pilze mochte, weil meine Oma die auch nicht mochte. Also hab‘ ich sie auch nicht gegessen. Daran kann man auch gut erkennen, welchen Einfluss erwachsene Bezugspersonen auf die geschmacklichen Vorlieben von Kindern nehmen können.
Björn, vielen Dank für das Gespräch. Wir sind gespannt, welche deiner Gäste du aus ihren kulinarischen Alpträumen erlösen kannst.
Küchenparty mit Björn Freitag
Sonntag, 28.09.2014 um 17 Uhr
Restaurant Livingroom, Bochum
Essen inkl. Getränke p.P. 99 Euro
Reservierungen über 0234.9535685