Da musste ich schon zweimal hingucken, um sicherzugehen, dass mein Hirn keiner Fata Morgana erlegen und das Angebotsplakat im Fenster von LIDL tatsächlich da war. Kein Zweifel, der Discounter lockt tatsächlich mit Wein vom legendären Chateau d’Yquem. Er ist der namhafteste Wein der Welt, auch Hollywood trug durch zahlreiche Filmklassiker zu diesem Image bei.
Nun also d’Yquem bei LIDL, und das aus dem Jahrgang 2011, der im Sauternes wahrlich kein schlechter war, im Gegenteil. Wie kann ALDI das toppen, denn es ist ja Teil des Spiels, Angriffe der Konkurrenz zu kontern? Auf dem Feld der Weine geht das kaum. Da müssten schon Autos kommen. Gibt es demnächst Ferrari Testarossa zu Ferrero Küsschen?
349 Euronen ruft LIDL für eine 0,75l-Flasche auf. Das ist kein unanständig niedriger Preis, sondern trifft das Marktniveau – immer vorausgesetzt, man will nicht aus irgendwelchen windigen Shops ordern, wo man nie sicher sein kann, ob die Flaschen keine Fälschungen sind. Denn das Geschäft der Kopisten floriert nach wie vor. Trotzdem fragt man sich als vinophiler Verbraucher, was diese Aktion bezwecken soll. Vermutlich geht es nur um Imagetransfer, denn das Preisgefüge ihres üblichen Programms sprengen solche Angebote mit Wucht.